Nach einigen Jahren Erfahrung nun mit E-Books in ÖBs (= Nutzung der Onleihe): Erfahrungen? Probleme? Wünsche? Handlungsbedarf?
Erfahrung StB Nürnberg:
ist als letzte große deutsche Bibliothek bei Onleihe eingestiegen
aber: wenig Geld dafür, der Bestand von 3.500 E-Medien wurde von Datv gesponsert
Allgemeines Echo:
Erfahrung: E-Books als Besuchermagnet, kommen gut an, auch Beratung zu Readern sehr gefragt
Aber: man ist total auf DiviBib angewiesen und hat absolut keinen Einfluss darauf, welche Bücher von welchen Verlagen aufgenommen werden (viele No-Names)
Abhängigkeit ist längerfristig ein Problem
Anbieter Ciando mit Zuwächsen (u.a. AK-Bibliotheken in Österreich), aber noch keine wirkliche Konkurrenz
Verlage weigern sich, E-Book-Lizenzen an Bibliotheken zu verkaufen. Was tun?
a) EuGH-Urteil zum Weiterverkauf von gekaufter Software: eine Möglichkeit auch für E-Books? Ist keine ideale Lösung, Urteilsfindung könnte sich lange hinziehen ...
b) Bibliothekstantieme auch für E-Books anstreben: viel Lobby-Arbeit nötig
Entwicklung des E-Book-Markts: Wenn der Markt sich weiterentwickelt, besteht dann auch die Möglichkeit, dass die Verlage DRM weglassen und die Handhabung vereinfachen? Andererseits: unser Geschäftsmodell ist fast nur mit DRM umzusetzen.
(aber: Linz: 95% aller Supportanfragen gehen auf DRM zurück)
Knackpunkt ist aber nicht DRM, sondern grundsätzliche Einstellung der Verlage gegenüber Bibliotheken
Nutzer/innen interessieren sich nicht für die Probleme mit Lizenzen und rechtlichen Hürden
Was kann man als Bibliothek konkret unternehmen?
- Vorschlag Postkartenaktion, um gesammelt auf das Problem aufmerksam zu machen und Bewusstsein zu schaffen (z.B. zum Tag der Bibliotheken im Oktober)
- Vorschlag: Onlinepetition, da sehr leicht einzurichten und online zu vermitteln
- Bibliotheken müssen den Verlagen gegenüber jetzt geschlossen auftreten, um "Experimenten" von Verlagen (z.B. willkürliche Preiserhöhungen für E-Books für Bibliotheken von Verlag Ch. Beck) entgegenzuwirken.
Wichtig: wir müssen viele Benutzer anwerben, um eine starke Lobby für E-Books in Bibliotheken aufzubauen
Wichtig: jeder einzelnen Bibliothek muss das Problem bewusst sein, gemeinsam kann etwas erreicht werden
Weitere Themen:
Onleihe:
Musik/Hörbücher auf Apple-Geräten wurde erkämpft und ist jetzt verfügbar (?). Nächste Ankündigung/Herausforderung: Streaming (ist bei DiviBib bereits in Entwicklung)
Aber: Lizenzmodell ist dasselbe wie bei E-Books
Große Probleme mit Formaten und Abspielgeräten
Amazon:
Würden wir es begrüßen, dass Amazon seine Reader für Onleihe öffnet? Geteilte Meinungen. Gefahr: Verlage ziehen das Angebot, das es bis jetzt gibt, wieder zurück
Geräte-Entwicklung:
Diskussion über Zukunft von E-Readern (im Vergleich zu Tablets), auf welches Pferd setzen?
Eigene E-Books:
Problem: Können Bibliotheken auch selbst EPUBs anbieten? Zurzeit läuft das gesamte Angebot nur über die Plattform der Divibib. Was tun, wenn in naher Zukunft z.B. lokale EPUBs zur Verfügung stehen? Wo und wie online anbieten?
Links zu interessanten Dokumenten zum Thema E-Books und die Rolle der Bibliotheken:
IFLA- Hintergrundpapier zur E-Ausleihe: http://www.ifla.org/files/assets/clm/publications/ifla-background-paper-e-lending-de.pdf
Gleichstellung von gedruckten Büchern und E-Books. Positionspapier des Deutschen Bibliotheksverbandes: http://www.bibliotheksverband.de/fileadmin/user_upload/DBV/positionen/2012_10_19_dbv_Positionspapier_E-Books-Ausleihe.pdf
EBLIDA: „Europäische Bibliotheken und die Herausforderungen elektronischer Publikationen“: http://www.eblida.org/Special%20Events/DE_e-publishing_challenges_European%20Libraries_EBLIDA_DE_2012.pdf
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