Mobile Angebote
Die Session war als offene Diskussionsrunde konzipiert rund um das Thema mobile Webseiten und Apps. Dementsprechend kam auch allerhand zur Sprache.
Jemand (Name kann gerne ergänzt werden) von der Universitätsbibliothek der Helmut-Schmidt-Universität in Hamburg berichtete, dass einer Nutzerumfrage nach 70 Prozent ihrer studentischen Nutzer ein Smartphone besitzen und dementsprechend als Nutzer mobiler Angebote in Frage kämen. Außerdem würde nach entsprechenden Angeboten gefragt. Die Bibliothek der HSU überlegt aktuell etwas entsprechendes umzusetzen und steht vor der Frage, ob es eine App oder eine mobile Webseite werden soll. Kritik aus der Runde wurde Laut, Apps wären nur ein "PR-Gag" und die meisten Tools seien technisch ohne App und im Rahmen einer mobilen Seite möglich. Der Entwicklungsaufwand einer App für die verschiedenen Betriebssysteme der Smartphones sei zudem zu groß.
Zu Gute gehalten wurde, dass es nach wie vor Bauteile der Smartphones gäbe, die rein über eine App erreichbar sind. Allerdings müsste sich eine Bibliothek diesbezüglich in der App-Entwicklung hier auch um innovative Nutzung dieser Funktionen bemühen, eine einfache "Katalog-App" bringt keinerlei Vorteile gegenüber einer mobilen Katalog-Version.
Angesprochen wurde auch, dass Smartphone-Nutzer oft mobile Ansichten unterdrücken, da viele mobile Seiten unzufriedenstellend konzipiert sind und die Anzeigemöglichkeiten sich inzwischen nahezu mit der PC-Version decken.
Seitens vieler Kunden wird wohl auch schon gezielt nach Apps gefragt, die Diskussionsrunde war sich aber dahingehend einig, dass verschiedene Nutzungsszenarien auch entsprechende Tools erfordern, die Entwicklung einer mobilen Seite oder App also immer fallbezogen abgewägt werden sollte.
Kurz kam die Sprache auch auf QR-Codes, warum diese auf Bibliotheksseite erst so wenig benutzt würden. Hier konnte einer der Diskutierenden (Name gerne ergänzen) die Information beisteuern, dass der rechtliche Hintergrund für QR-Codes ungeklärt wäre. Zwar besäße Toyota die Lizenz, würde aber aktuell diese Karte nicht ausspielen, was jedoch jederzeit passieren könnte, womit alle im Umlauf befindlichen QR-Codes plötzlich lizenzpflichtig würden.
Einigkeit bestand zum Ende der Session, daß bezüglich Apps noch der "Wow"-Effekt fehlt, ideal bei einer Bibliotheksseite sollte zumindest sein, daß bei Betreten via mobilem Gerät eine Abfrage erfolgen sollte, welche Ansicht bevorzugt würde. Einige Stimmen wurden Laut, die auf eine automatische Erkennung plädierten. Ein Best-Practice-Beispiel wurde genannt, so sieht die Webseite der ZEIT jedes Mal anders aus, besucht von iPhone, iPad oder PC. Dies wurde per Soft-Release, also ohne große Benachrichtigung optimiert und wurde als besonders gelungen hervorgehoben.
Gegen Ende wurde auch noch mal darauf hingewiesen, dass die meisten Bibliotheksbetriebssysteme "Black Boxes" seien und ein Ansprechen über Schnittstellen in der Regel problematisch ist.
An dieser Stelle sollte noch auf weiterführende Literatur zu dem Thema hingewiesen werden:
- Pocket Library – Bibliothekarische Dienstleistungen für Smartphones von Regina Pfeifenberger
- Untersuchung bibliothekarischer Applikationen für Mobiltelefone hinsichtlich der technischen Realisierung und des Nutzens von Hans-Bodo Pohla
Dieser Sessionbericht wurde aus dem Gedächtnis erstellt und stellt keinen Anspruch auf Vollständigkeit oder hundertprozentige Richtigkeit, Korrekturen und Ergänzungen sind erwünscht!
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