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Kulturwissenschaftliche Verortung der wissenschaftlichen Bibliothek

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Achtung! Dies ist eine Theorie-Session!

 

Wie angekündigt hier eine Session zur kulturwissenschaftlichen Betrachtung der wissenschaftlichen Bibliothek. Ausgehend von Jan Assmanns Typologie des Gedächtnisses soll hier zunächst die Rolle der Bibliothek in der wissenschaftlichen Kommunikation bestimmt werden. [1] Daran anschließend soll der Wandel der wissenschaftlichen Kommunikationsinfrastruktur und dessen Auswirkungen betrachtet werden [2], um abschließend Perspektiven für Bibliotheken im Internetzeitalter zu diskutieren.

 

[1] Bei Interesse an Jan Assmanns Buch "Das kulturelle Gedächtnis" siehe den Wikipedia-Artikel und/oder dieses Google-Doc.

 

[2] Disclaimer: Adrian würde hier gerne ein paar halb-ausgegorene Gedanken zum Thema "Kommunikationsinfrastrukturen" vorstellen.

 

Session-Zusammenfassung von Thomas Hapke:

 

Ausgehend vom Begriff "Kulturelles Gedächnis" (Jan Assmann) wurde über die Rolle von Bibliotheken diskutiert. Für das kulturelle Gedächtnis ist nach Assmann eine regelmässige "Wiederaufnahme" von Inhalten notwendig, um die Überlieferung zu bewahren. In der Vergangenheit erfolgte dies durch Literaturhinweise in Texten, die dann in der Regel nur über den Ort Bibliothek eine Verbindung zum historischen Text-Zitat ermöglichten. Heute erfolgt dieses durch Links im Netz, und für das kulturelle Gedächnis müssen diese Links langfristig verfügbar sein, was die Bedeutung von konsistenten Links und auch Open Data sichtbar macht! Die Reflexion, was ist wissenschaftlich, benötigt große Aufmerksamkeit, Bibliotheken als Filter fallen weg. Aufgabe von Bibliotheken – als (noch) vertrauenswürdige, beständige Institutionen – wäre die Förderung der Reflexion über Wissenschaft durch eine beratende Funktion, damit neue Regeln für die Wiederaufnahme greifen. Damit bliebe die Bibliothek auch in der Rolle der (Mit-)Erschließerin. Auch die problematische Langzeitarchivierung elektronischer Dokumente bleibt dringende Aufgabe von Bibliotheken im Rahmen dieses kulturwissenschaftlichen Ansatzes.

 

Comments (6)

Thomas Hapke said

at 12:19 pm on May 6, 2010

Gute Theorie ist auch wichtig für die Praxis! Vielleicht kann ich mir das Lesen von http://gso.gbv.de/DB=2.2/PPNSET?PPN=60854213X ja sparen, wenn ich bei Eurer Session mit dabei bin! 8-)

acka47 said

at 1:00 pm on May 6, 2010

Hmm, Links in Bibliothekskataloge sollte man wohl lieber lassen (gibt es dafür eigentlich schon einen Session-Vorschlag, das wurde ja in letzter Zeit viel diskutiert...?). Bei mir heißt es nach Klick auf die URL: "Die gewählte Datenbank ist für Sie nicht zugänglich."

Thomas Hapke said

at 1:45 pm on May 6, 2010

Sorry, aber meine Info-kompetenz hat nicht ausgereicht, daran zu denken, dass der GVKPlus nur eingeschränkt zugreifbar ist, daher als Alternative hier ein Link zum GVK:
http://gso.gbv.de/DB=2.1/PPNSET?PPN=60854213X
Oder http://openlibrary.org/books/OL24225202M/Die_Bibliothek_als_Speichersystem_des_kulturellen_Ged%C3%A4chtnisses (Heute zum 1. Mal benutzt!)

So viel zum Thema Praxis! 8-) Danke für den Hinweis!

till said

at 1:46 pm on May 6, 2010

OK, hier liegts nun aber an deinen Zugriffsrechten auf die Online Contents Daten (s. http://www.gbv.de/vgm/info/benutzer/01datenbanken/01datenbanken_2522?lang=de#info2), nicht an einem kaputten Link. Das soll keine Entschuldigung sein, nur Aufklärung über die ohne Spezialwissen nicht verständlichen Gründe... Mit http://gso.gbv.de/DB=2.1/PPNSET?PPN=60854213X gehts dann übrigens (der gleiche Titel in der Ansicht des normalen GVKs, den jeder durchsuchen darf). Muss man aber nicht verstehen als Benutzer, oder?
Ich weiß nicht, ob man zu dem Thema "Links" eine ganze Session zusammen bekommt. Das Thema selbst ist doch eigentlich in zwei, drei Sätzen abgehandelt, oder? Man könnte das im Rahmen von "Warum wollen Bibliotheken nicht ins Web?" abfeiern (denn diese kaputten URLs in Katalogen sind so ein Punkt, an dem sich das offensichtlich zeigt). Oder auch in einer Session zum Thema Katalog allgemein (da gabs ja div. Vorschläge, die sollten wir dann vielleicht morgen zu einer oder zwei Sessions konsolidieren?).
OK, man kann daraus auch ausufernde Diskussionen machen, z.B. über Link-Strukturen im Web allgemein, die Frage, ob wir "autoritäre Links" brauchen, philosophische Fragen wie " Was ist ein schöner Link?" ist usw. Da sehe ich aber die Gefahr, dass beim Verlieren in Details das eigentliche Kernproblem verloren geht (weil man an den Schwierigkeiten der anderen Fragen scheitert): Dass diese URL, die der Browser anzeigt, endlich auch wie ein "normaler Link" benutzbar ist. Alles andere kommt dann danach (also vielleicht Themen fürs Bibcamp 201N?).

Thomas Hapke said

at 2:16 pm on May 6, 2010

Ein Problem ist eben aber auch die Frage: Welchen Sinn macht ein permanenter Link in eine Datenbank, die nicht permanent und für alle zur Verfügung steht? Und darüber habe ich leider zu spät nachgedacht!

till said

at 2:25 pm on May 6, 2010

Sinn macht der Link schon. Dann können sich wenigstens berechtigte Nutzer ein Bookmark setzen usw. Und man kann als Anbieter mit der Situation, dass jemand den Link unberechtigt aufruft, ja auch anders umgehen... Zumal es hier ja nichtmal unberechtigt war, denn den gleichen Datensatz darf ja jeder im normalen GVK frei sehen...
Das sind aber genau die Probleme, deren Lösung wir angehen können, wenn wir überhaupt mal brauchbare Links haben, oder?

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