Wenn man sich auf dem bibliothekarischen Stellenmarkt umschaut, könnte man ja meinen, daß zumindest ein Wunsch der Bibliothek-2.0-ProtagonistInnen in Erfüllung gegangen ist: Es gibt jetzt häufiger Stellenausschreibungen, in denen explizit Kompetenzen in Sachen Web 2.0, Social Media o.ä. verlangt werden. Einige von uns BibCampern haben sogar 2.0-ige Hauptaufgaben: Die Entwicklung von 2.0-Katalogen, Social Media Marketing etc.
Schön und gut, sollte man meinen. Oder? Anne Christensen hatte, auf die Kritik hin, daß es ja gar überhaupt kein klares Konzept "der" Bibliothek 2.0 gebe, immer mal wieder fest gestellt: Nein, Bibliothek 2.0 sei ja auch nur die fordernde Feststellung, daß sich die Bibliotheken grundlegend verändern müßten. (Das sind jetzt nicht ihre Worte, aber so ungefähr.) Für mich stellt sich nun die Frage: Kommen wir mit dieser Professionalisierung weiter in Richtung der strukturellen Veränderungen, die wir wollen? Oder, bescheidener: Macht uns die Arbeit Spaß? Ist Web 2.0 ein Feigenblatt, um als Avantgarde des Bibliothekswesens zu glänzen? Ist da überhaupt irgendwas zu wollen, solange wir uns im starren Gerüst der Laufbahnverordnungen bewegen? Das sind nur einige mögliche Fragen. Letztlich würde mich vor allem der Erfahrungsaustausch interessieren. Auf BibCamps tummeln sich bisher ja nur wenige Bibliothekschefs, daher könnte ein solcher Austausch recht zwanglos möglich sein. :) Last not least tummeln sich auf BibCamps aber auch viele LIS-Studierende, die das Thema aus einer anderen Perspektive auch interessant finden könnten.
Twitterprotokoll
baierer: Stellenanzeigen mit #library2.0-kompetenz-voraussetzungen verschleiert dass blogging,facebook,twitter,citavi grundkompetenz sein muss?
Kaess: .@xenzen meint: Neue Ideen/Konzepte werden abgewälzt auf einzelne Abteilungen/Stellen m gesondertem Profil #bib3 #web20professionalisierung
xenzen: Professionalisierung: Habe gerade ein Plädoyer gegen explizite Stellen für "Web 2.0"-Bibliothekarinnen gehalten -> "Feigenblatt" #bib3
Kaess: .@engelken sagt: gut, dass so etwas als Zusatzanforderung in den Stellenausschreibungen steht #bib3 #web20professionalisierung
baierer: Angst der Bibliothekare vor den frechen jungen 2.0-Klugscheissern, die Ihnen erzählen wollen, wies funktioniert. ahem, #stabi ;-) #bib3
xenzen: @thapke : "Eine Stelle für Web 2.0 in Bibliotheken kann nur eine sein,deren Aufgabe Organisationsentwicklung ist." Richtig! #bib3
baierer: Wer #library20 kompetenzen mitbringen soll, kann nicht nur techniker sein, sondern muss auch strukturell die innovation pushen. #bib3
engelken: 2.0 nicht nur projektbezogen, sondern strukturell (Organisations-)verändernd umsetzen #bib3
Kaess: .@textundblog hofft, dass d "Web2.0-Stelle" in Hamburg d Kollegen im Haus mit 2.0 zu "infiziert" #bib3 #web20professionalisierung
baierer: Erreicht #library20 gerade die kritische Masse an "Early Adopters" wo auch die lahmarschigeren Bibliotheken nachziehen müssen? #bib3
NGC6544: Es geht um Sozial-Media-Stellen in Bibs. Vieles passt auch auf die Kultur. #bib3
xenzen: Lacher: "Wenn wir Bibliothek 2.0 erst umsetzen können, wenn die alten KollegInnen tot sind, ist es zu spät" #bib3
baierer: Respekt für ältere Biblothekar_innen sollte schon sein. :-) Und #library20 sollte nicht zum Bullshit-Bingo verkommen #bib3
NGC6544: Alte Kollegen mitnehmen statt Panik schüren. #bib3
Kaess: .@xenzen sagt: "Ältere Kollegen" mitnehmen und nicht für "web2.0-dumm" verkaufen. @lambo schaut skeptisch.. #bib3 #web20professionalisierung
bodop: Web 2.0 - Kompetenz führt zur Diskussion der Vergreisung in vielen Bibliotheken! #bib3
hauschke: Es geht eigentlich nicht ums Alter, sondern um die allgemeine Veränderungsbereitschaft. #bib3
xenzen: @Lambo Die Dimensionen der Veränderungen in Infolandschaft durch das Internet gehören in eine Keynote beim bibtag #bib3
engelken: @lambo: " mit ein bis zwei 2.0-Stellen pro Bibliothek ist es nicht getan" #bib3
NGC6544: Wir reden zuviel über Tools anstatt über die Medienrevolution nachzudenken. #bib3
NGC6544: RT @xenzen: @Lambo Die Dimensionen der Veränderungen in Infolandschaft durch das Internet gehören in eine Keynote beim bibtag #bib3
engelken: 2.0-Begriff ist hinderlich für Diskurs. Besser: Social Media? #bib3 Vorschläge?
Kaess: .@xenzen: Web 2.0-Begriff eher hinderlich, dahinter steht „größerer“ Medienwandel, @lambo stimmt d Abkehr vom Fokus auf d Begriff zu #bib3
xenzen: Zwischenfazit im Plenum: Statt Twitter & Co. ab sofort eher die Folgen der Medienrevolution in den fachlichen Diskurs bringen. #bib3
Kaess: .@bodop meint: Stellenausschreibungen mit Web 2.0-Anforderungen sind ein Hilferuf seitens der Bibliotheken #bib3
xenzen: Welche organisatorischen Settings können Auseinandersetzung mit und Entstehung von neuen Diensten erleichtern? @Lambo MLab Michigan #bib3
Kaess: .@bodop sagt: Neue Ausschreibungen müssten bestehende Stellen so weit entlasten, dass d Alteingesessenen MA auch Zeit für Web2.0 haben #bib3
Kaess: .@hauschke meint: Ausprobieren und "Scheitern" sollte bei social media erlaubt sein #bib3
bodop: Mut zum Ausprobieren ist das Wichtigste im Web 2.0 Bereich! #Beta lebe hoch! #bib3
NGC6544: Kultur des Scheiterns bei Projekten. Trotz der Ängste einfach wagen. #bib3
xenzen: Schöne Diskussion über den Wert des Scheiterns, den Mut, das zuzulassen, und die Hoffnung, es immer wieder trotzdem zu versuchen #bib3
Kaess: .@libpirate Scheitern kostet mitunter viel Geld.. @hauschke entgegnet, dass ohne Scheitern mittelmäßige lange Projekte dahinschwelen #bib3
claussni: @hauschke Wem gehört denn das Geld, dass Scheitern kostet? Wer sollte also intervenieren? #bib3
hauschke: @claussni Meine These war eher, dass Scheitern Investition in Kompetenz ist, bzw. Schlechte Projekte stoppen kann. #bib3
xenzen: Bei gescheiterten Projekten kommt zwar kein Produkt raus, aber haufenweise Erfahrung & (zB bei vascoda) auch Manpower für Bibliotheken #bib3
Kaess: Nach kurzem Abschweifen in Projekte meint @hauschke: Gescheitere Projekte verstärkt untersuchen, um zukünftige Fehler zu vermeiden #bib3
xenzen: Hallo Fachkommunikation-Session #bib3 Bitte wissenschaftlich auch über gescheiterte Projekte berichten :-)
engelken: Bibliotheken brauchen ChefInnen, die Experimentieren und Kultur des Scheiterns zulassen #bib3
Kaess: Von Web2.0-Professionalisierung geht's nun in Richung "mehr BWL-Inhalte/Methoden ins Bibliothekswesen" #bib3
claussni: Wir leben in einer Projektwelt. Da scheint Scheitern ein Reporting-Problem zu sein. Und zwar ein gut kultiviertes. #bib3
xenzen: Schönes Fazit von Web 2.0-Bibliothekarin @Kaess: Ran & die KollegInnen mitnehmen! #bib3 Schlusswort @textundblog Ich will ein Wiki von dir!